Fahrt ins 18. Jahrhundert
Pfarrausflug der Pfarrei Egglkofen-Wiesbach
Egglkofen-Wiesbach- Vergangenen Samstag startete die Pfarrei Egglkofen-Wiesbach zu ihrem jährlich stattfindenden Pfarrausflug. Auch heuer konnte Organisator Wolfgang Kirschner vom Pfarrgemeinderat wieder unterschiedliche Altersgruppen für sein Programm begeistern. So war jede Altersschicht von 2 bis 84 Jahren vertreten, was ihn besonders freute. Als erstes ging die Fahrt zur Wallfahrtskirche Maria Birkenstein in Fischbachau. In der nach einem Modell des „Heiligen Hauses“, in dem die Hl. Familie in Nazareth lebte, erbaute Kapelle feierte Pfarrer Markus Hochheimer mit den Teilnehmern einen Gottesdienst. Weiter ging es zum Freilichtmuseum von Markus Wasmeier am Schliersee. Dort wurden Führungen für Kinder und Erwachsene angeboten, wobei man einiges über Markus Wasmeier und seinen Traum kulturelles Erbe zu erhalten erfahren konnte. Möglich wurde dies v.a. durch seine beiden olympischen Goldmedaillen als Alpinschiläufer 1994. Durch diese Berühmtheit seien ihm sicherlich viele Türen dafür leichter geöffnet worden. Errichtet wurde das Dorf auf einer Fläche von 60 000 Quadratmetern, die privat von Wasmeier gekauft wurden. Es fließen keine staatlichen Förderungen in dieses Unternehmen. Man verstehe sich auch nicht als Museum, sondern vielmehr als lebendiges Dorf aus der Epoche von 1700-1750. Die Häuser stammen alle aus den Landkreisen Miesbach, Rosenheim und Bad Tölz. Der Ab- und Aufbau gestalte sich immer besonders schwierig und dauere zwischen 5 und 7 Jahre pro Haus. Die Kapelle des Dorfes musste allerdings neu nachgebaut werden, da ein Versetzen von sakralen Bauten sehr schwierig sei.
Markus Wasmeier bekam bei der Ausgestaltung Unterstützung von seinem Vater als Kirchenrestaurator. Von Bischof Reinhard Marx persönlich wurde sie schließlich geweiht. Gern wird sie jetzt für Hochzeiten benützt. Die Kulisse dieses Dorfes diene für zahlreiche Filmdrehs. Auch konnten die Teilnehmer noch mehr über das Leben und den Aberglauben zu der damaligen Zeit erfahren, wobei viele Redewendungen darauf zurückgehen, wie etwa „die Braut über die Schwelle tragen“, damit mit ihr keine bösen Geister ins Haus kommen. Es gab auch zu jedem Hof einiges zu berichten, wie etwa dem Lukas-Hof, der als letzter 2006 dazukam: dessen Besitzer starb 1998 und wollte ihn keinem „modernen Menschen“ übergeben, dadurch war dieser noch in seinem Urzustand vom 18. Jahrhundert erhalten. In der Erlebnisgaststätte Erlensee konnte auf der Rückfahrt der Tag gemütlich ausklingen.