Piesenkofen St. Johannes der Täufer: Patrozinium am 24. Juni
Neben der Georgskirche in Stein ist dies die älteste erhaltene Kirche des Bezirks im romanischen Stil, die entweder von Edlen von Biburg (Vilsbiburg) oder den Grafen von Seyboltstorff (Seyboldsdorf) gestiftet worden ist. Dieses zweistöckige Kleinod mit romanischen Burg- bzw. Wehrkirchencharakter vermittelt uns heute noch eine sehr treffende Vorstellung von romanischer Kirchenbaukunst auf dem Lande. Jede romanische Kirche trägt Festungs- und Burgcharakter. Hier war eine romanische Burg. Im Erdgeschoß befindet sich der Kirchenraum und im Obergeschoß ein Wohn- bzw. Herbergs- oder Lagerraum. Dabei ist einerseits an eine Unterkunfts- bzw. Übernachtungsmöglichkeit für Wallfahrer oder Ritter, geistliche und Bischöfe wie an einen Lagerraum für Getreide oder Pferdefutter zu denken. Auffallend sind hier die großen Bauernhöfe. Bei der Restaurierung der Kirche 1901 wurde im Choraltar eine bedeutende Weiheurkunde von 1360 aufgefunden. Im Jahr 1360 wurde die Burg zur Kirche umgestaltet. Abtragung und Neuaufbau des Dachreiters. Die 1666 eingerichteten barocken Altäre sind entfernt und in die blau ausgemalte Apsis wurde die Kreuzigungsgruppe hineingestellt. Höchst interessant bezüglich des Stilempfindens zur Jahrhundertwende (Neuromanik).