Katholische Expositur , St. Michael Wiesbach: Patrozinium 26.September
Die Gründung der Expositur Wiesbach erfolgte am 19.10.1786 durch den bedeutenden Regensburger Bischof Anton Ignaz von Fugger-Weißenhorn. Erst am 29.03.1808 konnte die Expositur endgültig genehmigt und durch den bisherigen Hilfspriester von Binabiburg, Matthias Schön, besetzt werden.
Geschichte der Kirche: Der kleine spätgotische Bau entstammt der Zeit zwischen 1450 und 1500, die man in Niederbayern als die Hauptepoche der spätgotischen Kirchenbauten bezeichnen kann. Die Erstausstattung umfasste zwei Altäre: den Hauptaltar des Hl. Michael und den Seitenaltar der Hl. Katharina.
Der Erweiterungsbau der Kirche nahm insgesamt 14 Jahre in Anspruch. Der Plan dazu stammte vom Neumarkter Zimmermeister Hölzl. Der neue Eingang zur Kirche lag nun im Westen; der Turm und das neue Langhaus wurden mit Holzschindeln gedeckt. Gestalt und Aussehen der Kirche wurden stark verändert.
Die derzeitige Ausstattung der Kirche in Wiesbach stammt aus dem Kloster Seemannshausen, nachdem dieses durch die Säkularisation 1802-1803 aufgelöst und die Kirche zum Niederreißen versteigert worden war. So kam es, dass manche der Heiligenfiguren von den Altären und Kirchenwänden heute noch in verschiedenen Haushalten vorhanden sind. Leider wissen manche Besitzer nichts mehr davon.
Das herkömmliche Hochaltarbild des Hl. Michael war „jüngeren Ursprungs und ohne künstlerischen Wert“ (Wolfgang Mandl). 1958 konnte es durch die im Pfarrhaus in Binabiburg wiederaufgefundene barocke Figur des Hl. Erzengels Michael, welche vermutlich auch aus der Klosterkirche von Seemannshausen herstammte, ersetzt werden.
Der Innenrenovierung ging im Jahre 1902 ein kleiner Erweiterungsbau an der Westseite der Kirche voraus, der heutige Bereich der Westempore mit der Westwand. Der heutige Südeingang wurde erst nach längeren Meinungsverschiedenheiten hier angelegt. Die Baumaßnahme wurde vom Gangkofener Maurermeister Grötzinger, von Zimmerermeister Peter Schwarz und dem Schreinermeister Josef Wurstbauer ausgeführt. Im 1. Weltkrieg musste auch die Expositurkirche in Wiesbach die beiden Glocken abliefern, ebenso im 2. Weltkrieg. In beiden Fällen wurden unter dem Expositus Trißl nach dem 1. Weltkrieg von dem Bauern Sebastian Baumgartner und unter Expositus Doblinger von einer Tochter der Familie Baumgartner neue Glocken gestiftet. Die von dem Priester Georg Egglseder 1890 gestiftete kleine Orgel konnte nach 1960 durch eine neue ersetzt werden.
St. Maria Himmelfahrt, Frauenhaselbach
Die Filialkirche Frauenhaselbach wurde wohl vom Benediktinerkloster Elsenbach erbaut. In der Grundsubstanz dürfte der Bau romanisch sein. Bereits um 1200 erhoben die Grafen von Haarbach Treidlkofen mit Frauenhaselbach zu einer Pfarrei. Deshalb waren auch hier die ersten Geistlichen am Ort aus der Familie der Haarbacher Grafen, deren Haus- und Familienpatron der Hl. Bischof Ulrich von Augsburg war. Von der spätgottischen Ausstattung hat sich nur die sehr qualitätvolle Madonna mit Kind und Traube(um 1480) erhalten. Die Renovierung 1989 bezog sich in erster Linie auf die drei gefälligen Altäre (um 1876). Die um 1876 vollzogene neugotische Umgestaltung wurde seit den sechziger Jahren wesentlich verändert.