Baugeschichte der Kath. Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, Egglkofen
Über den Bau der Pfarrkirche ist wenig Schriftliches bekannt. Erste Erwähnungen eines Gotteshauses in Egglkofen gab es aber bereits im 13. Jahrhundert. Die heutige Kirche wurde im 15. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet. Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt sie durch einen Brand schwere Beschädigungen. Der damalige Schlossherr Georg Carl von Eisenreich ließ sie dann im Barockstil neu errichten und vergrößern. An ihn und sein Gemahlin erinnert heute noch eine aus rotem Marmor bestehende Grabplatte (1677), die sich auf der Linken Seite vor dem Hochaltar befindet. Um 1736 erfolgte eine Erweiterung der Kirche. Bereits 10 Jahre später wurde sie aber dann bei einem großen Brand in der Hofmark erneut schwer beschädigt. Im Jahre 1915 wurde sie neuerlich renoviert, bei der die neuromanische Ausstattung aus dem Jahre 1882 durch eine aus vielen anderen Kirchen zusammengekaufte Barockausstattung ersetzt wurde. Zugleich wurden neue Deckenbilder gemalt. In einer Zeitungsnotiz des Vilsbiburger Anzeigers vom 06.11.1915 schildert der Betrachter, dass der Bildhauer Josef Erhart von Freising die Altäre sowie die Kanzel mit den wertvollen Figuren wieder zusammengestellt und das Fehlende [?] kunstgerecht ergänzt hat. Weiter schreibt er:
"Der neue kostbare Tabernakel mit sehr schönen Acanthusmotiven in Metall getrieben und reich vergoldet, stammt aus der Kunstwerkstätte des Juweliers Joseph Gasser in München. Er ist ein Geschenk der hochedlen gräflichen Familie Montgelas, die sich damit ein bleibendes Denkmal vor Gott und den Menschen gesetzt hat".
Während der beiden Weltkriege mussten die Kirchenglocken für die Rüstungsproduktion geopfert werden. Die sich derzeit im Kirchturm befindlichen Glocken wurden im Jahre 1951 angeschafft und von H.H. Geistl. Rat Ludwig Groll geweiht. 1956 führte man eine Entfeuchtung und Außenrenovierung der Kirche durch. In den Jahren 1975 - 1977 wurden das Dach sowie die Innenräume und die elektrischen Anlagen erneuert. Dies war nur mit der großen Spendenbereitschaft der Gemeindemitglieder möglich. 1982 ist eine neue Orgelanlage auf der oberen Empore installiert worden, anschließend erfolgte erneut eine Renovierung der Pfarrkirche mit einem Gesamtkostenaufwand von 337.000 DM. Auch hier waren die Spendenabgaben mit 72.000 DM ganz beträchtlich.
Realisierung einer gelungenen Genaralsanierung der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“, Egglkofen
Bereits im Herbst des Jahres 2006 machte sich H.H. Pater Paul und die Kirchenverwaltung Egglkofens daran, eine umfassende Renovierung der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt zunächst zu planen und dann schrittweise umzusetzen. In erster Linie waren zunächst die Fachleute des Ordinariats Regensburg, damals mit Herrn Architekt Gerhard Hackel, später Herr Architekt Michael Feil mit der zeitlichen und fachlichen Umsetzung befasst. Die Kirchenverwaltung wollte die Maßnahme in 2 Jahren durchziehen, musste sich aber dann der Vorgabe des Ordinariats beugen, dass Großprojekt in 3 Jahren zu realisieren. Mit der Planung wurde dann, die bereits für die Pfarrgemeinde Egglkofen tätige Bauingenieurin Adelheid Brunner aus Velden engagiert, die sich als tüchtige, umsichtige und fachlich wie menschlich hervorragende Bauleiterin erwies. Für die Statik und Sicherheitskoordination zeichnete Herr Josef Peindl aus Geratskirchen verantwortlich. Bevor jedoch das Bauwerk begonnen werden konnte, war als Notmaßnahme bei drei Gespärren des Kirchendachstuhles eine Notsicherung des Tragwerkes durch verschiedene Verspannungen erforderlich. Im 1.Bauabschnitt von März bis November 2007 erfolgte die Sanierung derKirchendachkonstruktion, die sich als sehr problematisch erwies, da die Dachbalken und sonstiges Holzwerk nur ausgebessert und nur die schadhaften Teile erneuert werden durften. Maßgeblich bestimmte dies das Landesamt für Denkmalpflege. Diese Arbeiten wie auch die komplette neue Dacheindeckung führte die Firma Hans Plinninger aus Tegernbach zur größten Zufriedenheit aus.Die Spenglerarbeiten gingen an die Firma Ortmeier aus Hinkerding, während die Baufirma Niedermeier-Scharl aus Bodenkirchen die Instandsetzung der Fassaden und Grundfeste bewerkstelligte. Die Firma Petschko aus Landshut erledigte sehr präzise und fachgerecht die Gerüstbauarbeiten. Die Gesamtkosten für den 1. Bauabschnitt wurden mit 404.000 Euro vorveranschlagt. Die Bauabnahme bestätige, dass seitens der beauftragten Baufirmen sehr zuverlässig gearbeitet wurde.
Im 2. Bauabschnitt der zwischen April und Oktober 2008 abgewickelt wurde und für den 207.000 Euro vorveranschlagt wurden, stand die Turmerneuerung an, wobei die große Unbekannte die Konstruktion der Turmkuppel war. Nach den Vorgaben des Landesamt für Denkmalpflege durften dabei wieder nur schadhafte Hölzer erneuert werden. Die in luftiger Höhe durchzuführenden Zimmererarbeiten an Kuppel und Turm erfolgten in fachmännischer Art durch die hierfür spezialisierte Firma Grabrucker aus Kirchberg. Zuvor sorgte die Firma Petschko Landshut für ein sicheres Turm-Gerüst, eine imposante Konstruktion. Mit der kompletten Erneuerung der Turmkuppel, die großes handwerkliches, ja künstlerisches Geschick erforderte, war die Firma Konrad Strassl aus Arnstorf betraut. Gleichermaßen gilt das auch für die Turmkugel und das Turmkreuz. Die diesen Bauabschnitt abschließenden Malerarbeiten besorgte wieder in bekannter bewähter Form die Firma Petschko GmbH aus Landshut, die auch wieder für den Gerüstabbau verantwortlich zeichnete.
Als weiterer Teil dieses 2. Bauabschnittes war die Bekämpfung der Holzschädlinge im Innenraum der Kirche, die durch die Begasung erfolgte. Kritisch ist im Zuge dieser Maßnahme noch anzumerken, dass allein für den Fledermausschutz auf Anordnung des Landratsamtes Mühldorf eine Absauganlage zum Preis von über 600 Euro eingebaut werden musste, ansonsten wären uns die Anobienbekämpfung untersagt worden.
Schon zu Beginn des III. Bauabschnittes war man sich im klaren, dass dies wohl der aufwändigste Teil der Renovierung sein würde. Der Kostenvoranschlag für die Sanierung der Raumschale, der beiden Emporen, die Renovierung der Altäre und die Instandsetzung der Ausstattung und die Malerarbeiten bezifferte sich auf sage und schreibe 549.300 Euro. Unter keinem guten Stern stand zunächst, dass die Zustimmung des Bayer. Landesamtes für Denkmalpflege ständig verzögert wurden. Erst eine massive Drohung unter Einschaltung politischer Persönlichkeiten bewirkten schließlich den Durchbruch. Endlich am 18.06.2009, wir wollten eigentlich Anfangs Mai 2009 mit den Bauarbeiten beginnen, haben wir dann die Genehmigung bekommen und konnten die knappe Zeit bis Weihnachten, denn bis dann wollten wir unbedingt fertig sein, für unsere umfassenden Innenrenovierungsarbeiten angehen. Die Ausschreibung ging zügig voran und der offizielle Baubeginn war dann Anfang Juli 2009. Hand in Hand ging es dann unter Federführung der Bauleiterin Adelheid Brunner, die großartig die Handwerker koordinierte, weiter. Die Schreinerarbeiten hatte dabei die Firma Aimer aus Schönberg, die als erstes die Sitzbänke herausnahm. Es folgten dann die Maurerarbeiten, die in sehr kurzer Zeit durch die Firma Erwin Holzer aus Velden durchgeführt wurden. Anschließend wurde das Gotteshaus durch die Firma Petschko, Landshut eingerüstet, alles noch im Zeitplan. Der Abbau der Heiligenfiguren und die Abdeckung der Altäre erfolgt dann durch die Firma Bruno Fromm aus Parsberg, die für die Arbeiten an der Ausstattung, sowie den Leinwandgemälden der preisgünstigste Anbieter war. Die Elektroarbeiten gingen schließlich an die Firma Granich aus Velden.
Jetzt erst konnte sich der Restaurator Michael Brüggemann aus Vilsbiburg mit seinen Malern und Restauratoren „in Szene setzen“ und seine vielschichtigen meist künstlerischen Arbeiten an den großen und kleinen Gemälden beginnen. Herr Brüggemann war es schließlich auch der den dann auch realisierten Farbenvorschlag für den gesamten Innenraum der Kirche kreierte. Von dieser harmonischen Farbgestaltung ließen sich schließlich auch die Damen und Herren des Denkmalamtes überzeugen. Die vorher von diesen Herren wie auch dem Architekten Michael Feil vom Ordinariat bestimmte unabhängige Restauratorin, konnte keinen akzeptablen Farbvorschlag, der auf die Renovierung des Jahres 1912-15 hinwies, präsentieren. Totz einer Kostenpauschale von etwa 16.500 Euro. Gerade in dieser Zeit wurden die Bauarbeiten akribisch von der Bauleiterin Brunner wie auch dem Statiker Herrn Peindl überwacht. Großen Raum nahmen die Sanierungsarbeiten an den beiden Emporen ein, bei denen die Schreinerfirma Aimer von Zimmerer Grabrucker maßgeblich unterstützt wurde. Die Sicherungsmaßnahmen der baufälligen Emporen und auch der Kanzelbefestigung waren sehr aufwändig und erforderten viel fachmännische Erfahrung. Nachdem noch im Zeitplan alle Arbeiten weitestgehend abgeschlossen werden konnten, die Heiligenfiguren wieder ihren angestammten Platz gefunden haben, konnten sich die Fachleute des Denkmalamtes, allen voran Dr. Michael Schmidt und seine Begleiterinnen im Beisein von H.H. Pater Paul mit der Kirchenverwaltung, der Bauleiterin Adelheid Brunner, des Kreisbaumeisters Weichselgartner und den Restauratoren Brüggemann und Fromm am 14.04.2010 davon überzeugen, das das Werk überzeugend gelungen ist. Herr Dr. Schmidt bemerkte, dass der Kircheninnenraum jetzt hell und freundlich geworden ist. Auch bilden seiner Meinung alle Komponenten der Innengestaltung eine Einheit.
Dankgottesdienst anlässlich des Renovierungsabschlusses am 18.07.2010
Nun war das Bauwerk fertig und am 18. Juli 2010 feierte die ganze Pfarrei, und mit ihr alle Fachbehörden und am Bau beteiligten Firmen und Handwerker den Abschluss der Generalsanierung der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Den Dankgottesdienst hielten die Hochw. Herren, Domkapitular Prälat Dr. Josef Ammer aus Regensburg in Konzelebration mit Prof. Dr. Karl Hausberger ( einem Heimatsohn) und dem Ortspfarrer Pater Paul Kalarickal. Zu Beginn des Gottesdienstes bedankte sich Pater Paul in der schön geschmückten Pfarrkirche bei allen Verantwortlichen. Vergessen seien alle Beschwerden und Unannehmlichkeiten, welche die Pfarrei im Zuge der Gesamtrenovierung hinnehmen musste.
„Egglkofen hat wieder einen strahlenden Ortsmittelpunkt erhalten. So herrscht allenthalben Freude über ein Werk, an dem alle ihr Wohlgefallen haben.“ Ebenso ging Prälat Dr. Ammer in seiner Festpredigt auf das gelungene Werk ein. Man wolle Gott danken für ein großartiges Gelingen, insbesonders darüber, dass die Arbeiten vollkommen unfallfrei verlaufen seien. Dazu lobte er die großherzige Spenden Bereitschaft der Pfarrgemeindemitglieder und er sprach die Hoffnung aus, dass die Erneuerung der Pfarrkirche auch zu einer inneren Erneuerung der Kirchenbesucher führen möge. Als sichtbares Zeichen für die Gesamtrenovierung haben Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat eine große Marienkerze gestiftet, die Prälat Dr. Ammer geweiht, angezündet und an die Mesnerin Hilde Bruckner übergeben hat. Zum Abschluss des Gottesdienstes sprach Kirchenpfleger Hans Hilz allen seinen Dank aus, die auf irgendeine Weise an der Realisierung der Renovierungsarbeiten mitgewirkt haben. Kirchenverwaltungmitglied Leonhard Hausperger ging dann im Einzelnen auf den vorher beschriebenen Renovierungsablauf ein. Die von der Kirchenverwaltung beauftragte Bauingenieurin Adelheid Brunner aus Velden erwies sich während des gesamten Renovierungsverlaufes als tüchtige und umsichtige Bauleiterin. Ihr dankte Hausperger zusammen mit Pater Paul und Kirchenpfleger Hans Hilz mit einem prächtigen Blumenstrauß für die geleistete Arbeit. Hausperger würdigte auch die hohe Spendenbereitschaft der Egglkofener Kirchengemeindemitglieder während der fast dreijährigen Bauzeit. Mit den Spenden von rund 52.500,- Euro wurde ein Teil der jetzt exakt feststehenden Investitionssumme von 875.677,88 Euro gedeckt. 40% der Gesamtkosten und damit die Hauptlast trug die Diözese Regensburg. Die Gemeinde hat einen Zuschuss in Höhe von 33.850,- Euro beigetragen. Vom Bezirk Oberbayern, dem Landesamt für Denkmalpflege und der Bayerischen Landesstiftung flossen für die Gesamtrenovierung dankenswerterweise Zuschussmittel von insgesamt 68.400,- Euro.
Trotz der umfangreichen Arbeiten konnte der Zeitplan weitgehend eingehalten werden und am 14. April wurde von der Bauleiterin Ing. Adelheid Brunner, Pfarradministator Pater Paul und den Restauratoren übereinstimmend festgestellt, dass das Werk überzeugend gelungen ist. Sie alle haben bestens zusammengearbeitet und so die Kirchenrenovierung zu einem echten Gemeinschaftswerk gemacht. Mit einem feierlichen Tedeum klang die kirchliche Feier aus. Der weltliche Teil wurde auf dem Egglkofener Dorffest 2010 gefeiert, wo auch die Bewirtung der Ehrengäste stattfand. Alle beteiligten Baufirmen, Handwerker und auch die entsprechenden Fachbehörden erhielten ein Dankschreiben und eine Kerze mit der Abbildung der renovierten Pfarrkirche Maria Himmelfahrt.